„Dann verhandelt mal schön“ war mein Schlusssatz in der letzten Meckerei. Ups, da hat ja wohl was nicht geklappt beim Verhandeln. Während die bajuwarische Grantelei die Grünen zu immer mehr Zugeständnissen getrieben hatte, so wie sich das aus christsozialer Sicht halt fürs Verhandeln gehört, schwebten die Freidemokraten wohl in irgendwelchen Sphären bar jeden kaufmännischen Denkens, was die Unternehmerpartei ja eigentlich als ihr Markenzeichen sieht. Ohne genau zu benennen, wo sie sich denn beim sondierten Kuhhandel über den Tisch gezogen fühlten, machten sie sich aus dem mitternächtlichen Staub und ließen eine ratlose Republik zurück. Immerhin – der Unterhaltungswert, zumindest für die ständig an irgendwelchen Balkonen rumlungernden Medienvertreter, war doch recht hoch. Wenn es auch mit nächtlichem Frösteln bei heißem Kaffee oder Tee verbunden war.
Damit bin ich dann aber auch schon gleich bei dem eigentlich vorgesehenen Thema, was ich vor einiger Zeit ja schon angekündigt habe: dem Meckern über unseren öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Mal ehrlich, ist es wirklich notwendig, zwangsgebührenbezahlt jeweils eigene Teams zu den verschiedensten politischen oder sportlichen Ereignissen rund um den Globus (oder halt vor einen Berliner Balkon) zu schicken? Da gibt’s ein ARD- und ein ZDF-Hauptstadtstudio. Da gibt es ARD- und ZDF-Korrespondenten in Washington und sonstwo auf der Welt. Da werden zu Weltmeisterschaften, Olympiaden, Papstwahlen oder sonstigen Wettbewerben Korrespondenten, Reporter, Kamerateams etc. von beiden öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten geschickt, um mir die Vielfalt des Ergebnisses aus unterschiedlichen Blickwinkeln mitzuteilen. Ich gönne denen ja allen ihre Ausflüge nach Rio und so, aber wieso muss ich die bezahlen? Sind die Nachrichten so unterschiedlich in ARD und ZDF? Vielleicht die Gewichtungen, aber dann reichen auch keine zwei Anstalten, um die Vielfalt unterschiedlicher Sichtweisen unters Volk zu bringen. So richtig also will mir nicht einleuchten, dass wir zwei Riesenapparate (eigentlich mehr, wenn die ganzen Landesanstalten mitgezählt werden) brauchen, um den „verfassungsrechtlich vorgegebenen Auftrag, einen Beitrag zur individuellen und öffentlichen Meinungsbildung zu leisten und so zu einem funktionierenden demokratischen Gemeinwesen beizutragen“ (so die ARD), erfüllen zu können.
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