Darauf haben ja einige Politaktivisten nahezu ein halbes Jahrhundert gewartet: dem Schweinesystem geht es nun wohl endlich an den Kragen. Nun zwar anders, als ursprünglich mal gedacht, dafür aber wohl diesmal mit bedeutend größerer Akzeptanz in der Bevölkerung. Da haben Corona und Herr Tönnies mit seinen Sub-Unterstützern mal was Gutes auf den Weg gebracht.
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Corona ruft neben den Virologen, Epidemiologen, Hygienikern und
sonstigen Wissenschaftlern nun auch die Moralhygieniker auf den Plan: Während
sogenannte körpernahe Dienstleistungen wie Haare schneiden, bunte Bildchen in
Hautpartien stechen, kosmetische Behandlungen diverser Körperteile und Massagen
zu Wellness- und Behandlungszwecken im Rahmen der Lockerungsübungen mit
Auflagen für unbedenklich erklärt werden, dürfen jene Berufsgruppen, die sich
um spezielle Körperregionen in der Mehrzahl männlicher Klienten kümmern, auch
weiterhin ihren Beruf nicht ausüben. Die Definition erlaubter Körpernähe wird
wohl weniger auf Grund von sachlichen als von moralisierenden Gesichtspunkten
bestimmt. Und schon träumen Herr Lauterbach und seine parlamentarische
Gefolgschaft vom nordischen Modell des Prostitutionsverbots. Wie war das noch
mit dem ältesten Gewerbe?
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Wer bisher gedacht hat, öffentlich-rechtliches Fernsehen steht für seriöse Nachrichten, hätte sich mal die ZDF-heute Sendung vom Abend der Entscheidung über die Vergabe der Fernsehrechte zur Fußballübertragung reinziehen sollen. Lediglich das sendereigene Sportstudio und die ARD-befreundete Sportschau fanden Erwähnung. Beide, wie bekannt, ohne live-Übertragungsrechte. Statt die Auswüchse des Bezahlfernsehens in der Fußballwelt beim Namen zu nennen, werden die Hauptakteure einfach verschwiegen. Nachrichten gehen anders.
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